So ist´s

30
Aug
2013

Ich glaube. Alles.

Wie doof kommt man sich vor, wenn man angelogen wird, dieses auch erkennt, das Gegenüber ebenfalls weiß, dass man weiß und alle so tun, als wäre alles in bester Ordnung.

Auf die verschachtelten Zweitlügen habe ich jedoch so gar keine Lust und käme mir noch doofer vor. Wobei es irgendwie ja doch interessant ist, was einem da aufgetischt wird. Jedoch raubt diese Geschichtenerzählerei soviel Zeit und Kraft, dass ich einfach drauf verzichten will.

20
Aug
2013

Wenn du keine Zeit hast,

mache eine Pause.

Von allen Seiten nur Gequengel und Genörgele. Der eine will dies, der andere das. Und zwar sofort und möglichst ohne Gegenleistung. Als ob ich mich selbst klonen könnte, jeder Klon mit den Taschen voller Geld und mit unermüdlichem Tatendrang Wunder vollbringend.

Als ich noch jung (jünger :-) ) war, hatte man viel mehr Zeit. Selbst sich zu streiten, dauerte seine Zeit. Bis der boshafte Brief sorgfältig ausgetüftelt, niedergeschrieben, frankiert und eingeworfen und beim Gegenüber angekommen war, dauerte es zwei bis vier Tage und bis dahin war das Gegenüber schon wieder versöhnlich gestimmt und hat gemässigt geantwortet. Heute wird rasch und in grosser Aufregung per SMS oder über Facebook rausgehauen, was gerade in den Sinn kommt und die Antwort ist in Sekundenschnelle da. Und zack, kann man aus den Vollen zurückgeben - bis einer heult oder man nie wieder ein Wort miteinander wechselt.

Sich etwas aus dem Katalog bestellen dauerte ebenfalls länger. Sorgfältig auswählen, Bestellkarte ausfüllen, hinschicken und warten. Mitunter eine oder zwei Wochen. In dieser Zeit hatte man noch ausreichend Gelegenheit, sich zu freuen und die Finanzen zu regeln. Heute sieht man etwas feines, klickt mit der Maus und schwupps ist es am nächsten oder übernächsten Tag da - ob gerade Geld da ist oder nicht. Ha!

Es wurmt mich natürlich, dass ich mit der Arbeit nicht rund komme. Anmerken lassen will ich mir das aber auch nicht. Und schon gar nicht die Panik nach außen dringen lassen, die sich innerlich langsam breit macht. Hier bei mir selbst liegt seit Monaten alles brach - so schaut es auch hier im Haus inzwischen aus - während draussen zig Baustellen darauf warten, beendet zu werden. Ich glaube, so was nennt man "verzetteln." Den Namen für die Situation zu kennen, macht es übrigens auch nicht besser.

Sperrig ausserdem die eine Person, die da nörgelt und quengelt. Nichts ist recht und richtig und doch ist alles zu wenig, was man tut. Tochter eben. Volljährig, mit eigenem Haushalt, biestig und immerzu beleidigt. Dass mir da langsam Rauch aus den Ohren kommt vor Wut, sieht sie nicht. Oder will es nicht sehen. Ich mag da nun gar nicht mehr und werde auch nicht mehr. Der Ton macht einen Grossteil der Musik und wohlklingend ist da nichts mehr. Pah!

Ich sag mal so, abschliessend: Das dauert alles noch und ob man jemals fertig wird... wer weiss, wer weiss..... Verzweiflung pflegen oder vielleicht gleich in Resignation verfallen - Abkürzungen sparen ja bekanntlich eine Menge Zeit ein....

1
Aug
2013

Samswald

Samswald

Bäume mit blauen Punkten - Samsbäume im Samswald?
Wunderschönes Fotolicht, ob mit oder ohne Punkte vom Sams.

***
Gestern mit dem Meinigen über die nervigsten Werbespots 2013 diskutiert.
  1. Carglass - schon alleine wegen des Carglass-Songs. Uuuuaah.
  2. Otto - irgendwie clever, aber unerträglich dumm umgesetzt.
  3. Poco-Domäne - die haben aber auch alles. Außer guter Werbung
  4. Loose Quäse - klingt schon unappetitlich. Davon, dass es dauernd wiederholt wird, wird es nicht besser
  5. CilitBÄNG - jepp, Bäng, aber sowas von!
  6. Febreze - sprühen, statt waschen, weil dann alles nach Febreze müffelt, was auch nicht besser ist?!
  7. Nutella - ich kann diese Truppe echt nicht mehr ertragen
  8. Paula Pudding - Chemiekaliensuppe für nervige Kinder
  9. Ferrero Kindersüsswaren - vor allem Ü-Eier. Löffler und Spieler. Kleiner Spass für Riesengeld.
  10. der ganze Rest. Handytarife, Make-Up, Autos, Waschmittel, Elitepartner und Co. Je lauter und schriller, desto nerviger.

31
Jul
2013

Deutschland liebt Pornos

Deutschland liebt Porno


Überrascht mich ja nun nicht. Fast jedes Kind über 13 (hoffe ich wenigstens, dass sie mindestens 13 sind) hat Hardcorefilmchen auf dem Handy und in den Pausen wird die neueste Errungenschaft tuschelnd und kichernd mit den Klassenkameraden geteilt. Wo früher (da war bekanntlich alles besser :-) ) bereits nackte Brüste für "Ah" und "Oh" sorgten, wird heute schon gar nicht mehr hingesehen. Nacktheit wird einem in allen Medien um die Ohren geschlagen, ob man will oder nicht. Und die Privatsender präsentieren stolz Spielfilme, in denen dümmliche Teeanger unbedingt ihre Unschuld verlieren müssen, wollen oder sollen. Liest man die Titel dieser Spielfilme, weiss man nicht, ob man lachen oder wegrennen soll, so überaus dämlich sind sie. Eine Micaela Schäfer im Dschungelcamp spricht ebenfalls Bände und irgendwann hat man es einfach über. Prickel? Von wegen. Langeweile, weil man alles ja doch schon irgendwo und irgendwie gesehen hat.

Nichts gegen Sex an sich. Aber irgendwo hört der gute Geschmack einfach auf. Was einem im Web so angeboten wird, ist wenig sehenswert und hat nichts mit der Lust an der Lust zu tun, sondern zeigt einfach nur den Akt an sich, in allen möglichen Varianten, Verrenkungen und Paarungen. Zumeist bietet sich eine Frau mehreren Männern an und wird am Ende dafür mit deren Ergüssen belohnt. Als würde eine Frau nichts toller und erstrebenswerter finden, als sich mit möglichst literweise Samenflüssigkeit einzucremen, vorzugsweise im Gesicht. Ha.

Heranwachsenden Jugendlichen, die noch keinen blassen Schimmer davon haben, was Sex eigentlich ist, wird suggeriert, dass Sex genau so geht, wie es die Filmchen zeigen. Kein Herantasten, kein vorsichtiges Ausprobieren, sondern gleich, zackpeng, die volle Packung und das überwiegend ohne Vorspiel, Nachspiel und das Drumherum, das man bei erfülltem Sex erlebt. Sich selbst und seine Wünsche kennenlernen? Fehlanzeige. Und wenn man das so aber nicht mag? Ist man dann anders als die anderen?

Sex sells. War schon immer so. Wird wohl auch immer so sein. Immer mehr, immer schriller, härter, wilder. Und wenn man es dann irgendwann über hat, wird es hoffentlich wieder ein bisschen geheimnisvoller. Weniger ist manchmal mehr. Hier auf jeden Fall.

26
Jul
2013

20, 30, 40

Mit Zwanzig habe ich mich sehr, sehr jung gefühlt. Und wohl auch ausgesehen. Ich konnte am Wochenende in keine der damals angesagten Discos, ohne einen Ausweis vorlegen zu müssen. Auf dem Foto in meinem Führerschein sehe ich aus wie gerade mal 16 geworden. Ich habe mich oft geärgert, wenn ich wie ein Kind behandelt worden bin. Ich war unsagbar naiv und dabei dennoch extrem misstrauisch. Ziemlich isoliert in einem sehr schwierigen Elternhaus aufgewachsen, habe ich nicht viel gewusst über die Welt und wie sie funktioniert. Ich habe oft fragen müssen und habe alle Antworten geglaubt. Schmerzhaft habe ich die Bedeutung von Gutgläubigkeit erfasst. Ich habe mich oft freiwillig in die erlernte Isolation zurückgezogen und es später noch einmal versucht. Ich habe nirgendwo dazugehört, vermutlich weil ich sehr oft umgezogen bin, und hatte keine Ort, den ich Heimat genannt hätte.

This is why I always whisper
I'm a river with a spell
I like to hear but not to listen
I like to say but not to tell
(Keren Ann, Not going anywhere)


Mit Dreißig dachte ich mir, dass das nicht mehr jung, aber auch nicht mehr alt sei und fühlte mich den Zwanzigern überlegen: "Diese dummen, jungen, albernen Dinger". Dachte, ich wäre nun klug und erfahren und würde das Leben kennen. Falten hatte ich noch nicht, Wehwehchen auch nicht. Und das Leben lag ja auch noch vor mir. So viel gute Dinge würden noch auf mich warten und alles wäre noch möglich. Ich hatte meinen Hafen gefunden und war zweimal Mutter geworden. Es fehlte zwar oft an Geld, aber nicht an Liebe, Mut und Hoffnung. Was jetzt noch nicht gut, würde noch gut werden. Glaubte ich.

Lazy days calling to you
Come out to play
The future lies with you
Now you can be sure love is the cure
What we're searching for
Is to have a jolly good time
(Robbie Williams, Lazy Days)


Mit Vierzig hatte ich das Gefühl, so langsam auf dem absteigenden Ast zu sitzen. Beim Blick im Spiegel musste ich mich suchen, herrgott, das war doch nicht ich! Müder Blick, müder Geist. Enttäuscht von dem, was gewesen war. Erschöpft von den Kämpfen um Existenz und Wohl der Kinder. Ja, die Kinder.... die haben sich in Kreise begeben, die niemandem gut getan haben. So oft Besuche auf der Polizei, so oft nachts gewartet, gesucht, gesorgt. Immer ging alles glimpflich aus, aber müde war ich. Vom Leben, von der Anstrengung. Das war also das, was das Leben für mich bereitgehalten hat? Diese Plagerei, diese Quälerei war das, was mir zugedacht war? Wieso ich? Wofür werde ich bestraft? Ich kannte den Spruch "was einen nicht umbringt, macht einen nur noch härter" und auch "der Mensch wächst mit seinen Aufgaben", aber ich hatte keine Lust mehr, noch härter zu werden und auch nicht, noch weiter zu wachsen. Ich hatte zu gar nichts mehr Lust und alles wuchs mir über den Kopf. Fortlaufen wollte ich manchmal, mich verstecken, mich in Luft auflösen und sogar ganz, ganz schlimm krank werden, damit ich mich allem entziehen konnte und mir niemand noch etwas auf den Buckel laden konnte. Mein Leben war kein Leben, sondern ein Fiasko und ich mittendrin statt nur nebendran.

For a fortune he'd quit
But it's hard to admit
How it ends and begins
On his face is a map of the world
On his face is a map of the world
From yesterday, it's coming!
From yesterday, the fear!
From yesterday, it calls him
But he doesn't want to read the message here
(30 Seconds To Mars, From Yesterday)


In knapp sechs Wochen werde ich neunundvierzig. Dann beginnt das letzte Jahr mit einer 4 vorne. Einfacher geworden ist nichts. Besser auch nicht. Desillusioniert bin ich, aber trotzdem zufriedener. Ich kann andere nicht ändern, kann nichts ändern, was andere nicht ändern wollen. Was nicht mein Kampf ist, geht mich nichts mehr an. Ich kann mir die Finger in die Ohren stecken, wenn ich nichts hören will und mich umdrehen und weggehen, wenn ich nichts sehen will. Ich bin da, wenn mein Eingreifen Sinn macht, und ich höre zu, wenn man tatsächlich etwas zu sagen hat. Aber ich lasse mich nicht mehr auf- und zerreiben zwischen Mühlsteinen, die sich jemand ersonnen hat, nur um Müller zu sein. Ich habe hier und da Wehwehchen, Rücken, Knie und so weiter. Damit kann ich leben, es ist mal gut, mal weniger gut, aber auszuhalten. Ich freue mich über jede ruhige Minute, jede entspannte Stunde. Ich habe nichts am Hut mit Selbstfindung, eigene Grenzen spüren, Adrenalin durch den Körper jagen, davon hatte ich nämlich eindeutig schon genug. Ich bin dankbar für Kleinigkeiten und freue mich an Kleinigkeiten. Nur eines würde ich gerne noch kennenlernen: wie es ist, Langeweile zu haben.

So long to the end and stormy weather
It's time for a cleansing
Nice try, but you can't avoid this forever
You know it makes you feel good
(Dredg, Hungover on a tuesday)


Schneckchen

24
Jul
2013

Alles gut

Kind lebt noch. Ich auch. Alles okay. :-)

P.S. Das böse "SCH-Wort" hat er im Garten in ein leeres Fässchen gesperrt. Allerdings entkam es irgendwie.....

21
Jul
2013

Spionage?!

Wollen wir das denn nicht gerade, dass die Welt uns wahrnimmt? Fotos auf Facebook. Tagesplanung auf Twitter. Familiengeheimnisse in den Blogs. Onlinebanking, Paypal, 24 Stunden am Tag online per Handy und Tablet-PC. Immer dabei, immer mittendrin.

Und jetzt fühlen wir uns betrogen und ausgehorcht?

Lächerlich. Die werden sich zu Tode langweilen, die Edward Snowdens dieser Welt, wenn sie mein kleines, stilles Leben zu begreifen versuchen.

19
Jul
2013

Popeleien

Am Küchenfenster stehen, die Kaffeekanne in der rechten, die Milchtüte in der linken Hand, und dem Nachbarjungen, Handtuch unterm Arm für´s Freibad, beim genüsslichen Bohren in der Nase zusehen. Und natürlich wandert der Zeigefinger vom Nasenloch zum Mund und die Zähne gnibbeln am klebrigen Etwas unterm Fingernagel.

Sich erinnern, wie man selbst als Grundschulkind dasselbe tat und dafür fürchterlich angefahren wurde von der Mutter. "Du Ferkel, das macht man doch nicht. Geh dir sofort die Hände waschen."
Und doch die Mutter zuvor auch beim Popeln beobachtet. Allerdings nahm sie ein Taschentuch hernach. Umständlich befunden, als Kind. Und das klebrige geht damit auch nicht abzuwischen. Eigentlich sind Kinder doch viel praktischer veranlagt als Erwachsene, wenn man es bedenkt.
qhenna

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... kommst du übers Meer, mit Bosheit nicht über den Bach. (rumänisches Sprichwort)

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Qhenna - 24. Jan, 15:25
na dann alles gute. diese...
na dann alles gute. diese beißschienen kenne ich -...
bonanzaMARGOT - 18. Jan, 13:23

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