Sommer

29
Jul
2013

Gartengefahren II

Den Tag im Haus vorm Ventilator verbringen, bei schwülen 33 Grad, und just wenn die Sonne untergeht und die Temperaturen auf ein erträgliches Maß sinken, man sich wohlig durchschnaufend auf die hintere Rasenfläche begeben könnte, genau dann...

... hat "Odrin" von nebenan seinen Level erreicht und unglaubliche sechs Liter Bier intus. "Odrin" ist ein Mann am Ende der "besten Jahre" und nichtbekennender Alkoholiker. Das wäre nicht weiter schlimm, gibt es doch so unglaublich viele Alkoholiker (ich kenne mindestens fünf in näherer Umgebung), es geht mich auch gar nichts an und ist mir im Grunde scheißegal, würde Odrin mit seinem Level in den eigenen vier Wänden bleiben.

Odrin jedoch wankt über den Kiesweg, der zur Rasenfläche führt und gesellt sich dort ausserordentlich gerne zu anderen Menschen. Dass er lallt, müffelt und ein wenig alkoholisiert schielt, nunja, kann man aushalten. Aber dabei bleibt es nicht. Odrin wird redselig und das in einem so ordinären Jargon, dass mir die Ohren abzufallen drohen. Natürlich geht es bei Odrin um Sex, Sex und nochmal Sex. Nicht offen, aber in hunderten von Anspielungen. Die halbwüchsigen Mädchen von nebenan werden als "junge Muschis" bezeichnet, es werden Überlegungen angestellt, sich ins "Gewerbe" einzubringen und eventuell die Mutter der Mädchen einzubinden. Andeutungen über vorhandene Pornofilme werden geäussert und das alles in einer wenig blumigen Fäkalsprache. Bekommt Odrin keine Reaktion, verfällt er zufrieden in Monologe, die irgendwie nie zu enden scheinen.

Auf dem Weg zurück ins Haus fällt mein Blick auf Odrins Lebensgefährtin. Die sitzt auf der Terrasse und freut sich über die Ruhe. Ist Odrin auf dem Rasen, erspart sie sich das fremdschämen - das übernehmen dann andere für sie. Und wenn sie nur lange genug wartet, ist Odrin über seinem Level angekommen und fällt irgendwann besinnungslos in sein Bett. Gegen sein Geschnarche gibt es Ohrstöpsel und im Morgengrauen fährt er gottlob zur Arbeit. Von seinem Restalkohol könnten die sieben Zwerge eine Riesenparty veranstalten. Odrin selbst hat jedoch schon wieder Durst.....

22
Jul
2013

Gartengefahren

blali

Trotz heimlicher, innerer Zweifeln an der eigenen Lust einer Gartenparty am Wochenende zugestimmt. Wetter passte und es sollte eine kleine Runde werden, ohne viel Trubel, ohne viel Aufhebens.

Die Runde wurde dann doch größer als geplant, laut und unübersichtich und ich war früh sehr müde. Und da passierte es: kurz nach Einbruch der Dämmerung ließ ich mich ohne Gegenwehr dazu überreden, Morgen nachmittag auf das sechsjährige Nachbarkind aufzupassen. Ich, mit meinem sehr angespannten Verhältnis zu Kindern im allgemeinen und ganz besonders zu jenen in meiner Nähe. Nicht, dass ich Kinder hassen würde, ich mag sie nur nicht um mich haben und schon gar nicht die Verantwortung dafür. Dass ich das nicht leisten kann, sieht man nämlich sehr deutlich an meinen eigenen Kindern und dem, was draus geworden ist.

Wie komme ich aus dieser Nummer wieder heraus? Und warum habe ich nicht auf meine innere Stimme gehört, die gar keine Gartenparty veranstalten wollte? Und wieso fragt man ausgerechnet mich???

Doof, das.

21
Jul
2013

Meist gehasst

und meist geliebt, diese lautstark krakelende Flatterei, welche die Nacht endgültig für vergangen erklärt und die Welt mit ihrem Geschrei in den neuen Tag zu locken versucht - was die Amsel mit ihrem zartem Gesang nicht vermag.

Aus Notwehr dann in der Früh aus dem Bett huschen und das Fenster schließen, weil halb fünf zwar eine Zeit, aber nicht meine Zeit. Fluchen und schimpfen und doch wissen, dass man sie vermissen würde, wären sie eines Tages nicht mehr da.

Am Abend dann sortiert sich die Bande erneut mit lautem Trara zum Schlafen. Einer führt das Wort, schreit am lautesten. Wildes Flattern unter Dach und im Gezweig. Dann plötzlich Ruhe. Die Amsel beschließt den Rummel mit sanften Tönen. Hinter dem Hügelchen ist es schon blauschwarz dunkel und im Garten heimelig warm.

Spatzen
qhenna

Beiseite

joke

Mit Geduld...

... kommst du übers Meer, mit Bosheit nicht über den Bach. (rumänisches Sprichwort)

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