31
Jul
2013

Deutschland liebt Pornos

Deutschland liebt Porno


Überrascht mich ja nun nicht. Fast jedes Kind über 13 (hoffe ich wenigstens, dass sie mindestens 13 sind) hat Hardcorefilmchen auf dem Handy und in den Pausen wird die neueste Errungenschaft tuschelnd und kichernd mit den Klassenkameraden geteilt. Wo früher (da war bekanntlich alles besser :-) ) bereits nackte Brüste für "Ah" und "Oh" sorgten, wird heute schon gar nicht mehr hingesehen. Nacktheit wird einem in allen Medien um die Ohren geschlagen, ob man will oder nicht. Und die Privatsender präsentieren stolz Spielfilme, in denen dümmliche Teeanger unbedingt ihre Unschuld verlieren müssen, wollen oder sollen. Liest man die Titel dieser Spielfilme, weiss man nicht, ob man lachen oder wegrennen soll, so überaus dämlich sind sie. Eine Micaela Schäfer im Dschungelcamp spricht ebenfalls Bände und irgendwann hat man es einfach über. Prickel? Von wegen. Langeweile, weil man alles ja doch schon irgendwo und irgendwie gesehen hat.

Nichts gegen Sex an sich. Aber irgendwo hört der gute Geschmack einfach auf. Was einem im Web so angeboten wird, ist wenig sehenswert und hat nichts mit der Lust an der Lust zu tun, sondern zeigt einfach nur den Akt an sich, in allen möglichen Varianten, Verrenkungen und Paarungen. Zumeist bietet sich eine Frau mehreren Männern an und wird am Ende dafür mit deren Ergüssen belohnt. Als würde eine Frau nichts toller und erstrebenswerter finden, als sich mit möglichst literweise Samenflüssigkeit einzucremen, vorzugsweise im Gesicht. Ha.

Heranwachsenden Jugendlichen, die noch keinen blassen Schimmer davon haben, was Sex eigentlich ist, wird suggeriert, dass Sex genau so geht, wie es die Filmchen zeigen. Kein Herantasten, kein vorsichtiges Ausprobieren, sondern gleich, zackpeng, die volle Packung und das überwiegend ohne Vorspiel, Nachspiel und das Drumherum, das man bei erfülltem Sex erlebt. Sich selbst und seine Wünsche kennenlernen? Fehlanzeige. Und wenn man das so aber nicht mag? Ist man dann anders als die anderen?

Sex sells. War schon immer so. Wird wohl auch immer so sein. Immer mehr, immer schriller, härter, wilder. Und wenn man es dann irgendwann über hat, wird es hoffentlich wieder ein bisschen geheimnisvoller. Weniger ist manchmal mehr. Hier auf jeden Fall.
qhenna

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